JPEGMAFIA

Auch wenn er in seinen Socials zwischenzeitlich an der Seite von Ye zu sehen war: JPEGMAFIA ist und bleibt einer der umtriebigsten, unberechenbarsten und unabhängigsten Experimental- und Underground-Hip-Hop-Acts unserer Zeit. Meist meilenweit vom Mainstream entfernt und vom britischen NME schon vor Jahren zur „führenden experimentellen Kraft im Hip-Hop“ gekürt, verzeichnen Tracks wie „1539 N. Calvert“, „BALD!“ und „HAZARD DUTY PAY!“ trotzdem längst Streamzahlen im hohen achtstelligen Bereich. Nun beginnt die nächste Ära: Nachdem der Alt-Rap-Visionär schon 2023 im „album mode“ war, wie er seither regelmäßig in seinen Socials berichtet, wird er das kommende Soloalbum im Januar 2025 natürlich auch im Gepäck haben, wenn JPEGMAFIA im Rahmen seiner LAY DOWN MY LIFE TOUR für eine exklusive Deutschland-Show im Berliner Huxleys vorbeischaut!

„Sin Miedo“ – ohne Angst: So soll (aller Wahrscheinlichkeit nach) das fünfte Soloalbum des Rappers und Producers heißen. Eine Message, die er schon seit einer ganzen Weile als Tattoo auf dem auch sonst tätowierten Sixpack mit sich herumträgt. Nachdem er auf dem mit Danny Brown aufgenommenen Album „Scaring The Hoes“ (2023) größtenteils für die Beats verantwortlich war, kehrt „Peggy“, wie er von seinen Fans liebevoll genannt wird, fürs neue Soloalbum natürlich auch ans Mic zurück.

Seine ersten Tracks produzierte Barrington DeVaughn Hendricks schon als Teenager im Schlafzimmer, um ab 2011 auch erste Mixtapes zu veröffentlichen. Nach dem 2016 unter dem Namen JPEGMAFIA veröffentlichten Debütalbum „Black Ben Carson“ sorgte spätestens „Veteran“ (2018) für massive Schockwellen in der Rap-Welt, denn der Nachfolger wurde u.a. als „das stilistisch offenste und experimentellste Hip-Hop-Album aller Zeiten“ bezeichnet. Zwischen Glitch und Noise, Rap und Trap, Vaporwave und „space-age R&B“ setzte der gebürtige New Yorker ein explosives und doch schlüssiges Zeichen, weshalb er seither im selben Atemzug mit ähnlich experimentellen Avantgarde-Acts wie clipping., Death Grips & Co. genannt wurde.

Inzwischen auch musikalisch eine Art Veteran (er war früher tatsächlich bei der US Air Force!), ging der aktuell in Los Angeles lebende Producer und Rapper schon 2019 mit Vince Staples auf Tour und konnte mit dem Album „All Heroes Are Cornballs“ sogar mal kurz US-Charterfolge verbuchen. Für das 2021 veröffentlichte Album „LP!“ arbeitete er die Essenz seines bisherigen Schaffens heraus: „Mir und meinen Fans, uns geht’s um die Details“, stellte JPEGMAFIA in den Linernotes zum vierten Soloalbum klar und schickte alle oberflächlich Interessierten, die nur „Hintergrundmusik zum Spülen oder so brauchen“, auch gleich wieder in die Wüste. „Ich bin ein echter Außenseiter. Und genau die Art von Leuten will ich auch erreichen“.

„So hätten wir auch in den Neunzigern geklungen, ohne Pro Tools“, lautete das Motto für das mit Danny Brown aufgenommene Album „Scaring the Hoes“ (2023), für das er sich ein ganzes Jahr lang mit einem 404-Sampler befasste. Direkt im Anschluss daran läutete JPEGMAFIA zuletzt die „Sin Miedo“-Ära ein, die den dann 35-Jährigen Anfang 2025 auch nach Berlin bringt…